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Mein dolce vita ist nun endgültig vorbei, seit einigen Tagen bin ich wieder berufstätig. Ich möchte diesen Blog aber als Erinnerung an eine geniale Reise stehen lassen und hab gleichzeitig die Hoffnung ihn früher oder später wieder mit Beiträgen zu fällen. Denn ich hoffe noch viele Male in die Capital Federal zurückzukehren.

Wer aber wissen möchte wie es mit mir weitergeht, was ich nun so alles treibe und welche Projekte ich nun angehe sei auf meinen neuen Blog verwiesen:

http://museumsdorf.wordpress.com

Wieder in Wien

Fast 25 h war ich für die Heimreise unterwegs. Wegen eines Problems in Sau Paulos ist der Flieger dort 3 h gestanden, der Anschluss von Fankfurt nach Wien war daher weg und statt 14:00 kam ich erst um halb 7 todmüde in die Mosergasse.

Aber egal, schön wars. Sehr schön sogar. Ich werde noch lang von den Eindrücken dieser 6 Wochen zehren. Morgen gehts zurück ins Weinviertel und die nächsten Tagen entscheidet sich meine weitere berufliche Zukunft.

Mein Blog ist aber noch nicht zu Ende, ich werde es auf jeden Fall weiterführen und noch einige Bilder und Tipps einarbeiten.

Adios, Buenos Aires!

Es ist vorbei. In wenigen Stunden gehts zurück nach Europa. Diese 5 Wochen sind viel zu schnell vergangen, es war einfach eine zu schöne Zeit! Naja, ich bringe viele Fotos, Bücher (ich fürcht mich vorm Übergepäck) und Bilder mit, die Erinnerung an dieses argentinische Monat ist gesichert. Der für mich wichtigste Grund dieser Reise war aber eine Art Findung (klingt jetzt etwas pathetisch, ich weiss). Nach diesem schrecklichen Jahr 2006 und allen Folgen hab ich nun wieder einen klaren Kopf. Die Distanz hat gut getan, in der Fremde lernt man wieder klar zu sehen und das wirklich wichtige vom  kleinlich-lächerlichen zu unterschieden. Ich glaub ich komm etwas klüger (in Bezug auf mich selbst) zurück.

Und es hat sich wieder mal gezeigt, auf jede Krisis folgt eine Katharsis – und noch dazu eine derart sinnlich-kulinarische!

Hasta la vista, Europa….

Die letzten 24h in Buenos Aires sind angebrochen und scheinbar möchte mein Körper dableiben. Ich hab mir einen derartig steifen Rücken geholt, ich kann mich kaum bewegen. Scheinbar hat mich ein kalter Luftzug in Salta erwischt, ich hab dort eine Verspannung gespürt die aber rasch wieder weg war. Dafür konnte ich heute morgen kaum aufstehen. Eine lange heisse Dusche hats etwas besser gemacht und ich hoffe dass die langsamen und sachten (mehr geht eh net) Lockerungsübungen das wieder halbwegs erträglich machen. Ich hab sowas noch nie gehabt! (Wird höchste Zeit dass ich wieder zum Kiesertraining komm).

Es ärgert mich aber ungemein dass dieser blöden Rücken mir den letzten Tag versaut und meine Pläne durcheinanderbringt. Eigentlich wollte ich heute vormittag in Ruhe packen und dann am Nachmittag nochmals durch die Stadt spazieren. Aber ich kann mich im Moment nichtmal bücken. Naja, wird scho werden…

Übers Wochenende waren wir im Norden des Landes in den Provinzen Salta und Jujuy. Salta gilt als schönste Provinzstadt Argentiniens, ein Eindruck den ich durchasu bestätigen kann. Barocke Kirchen und koloniale Architektur prägen die Stadt die ziemlich spanisch wirkt, ganz anders als die Metropole Buenos Aires.

Salta liegt im Indio-Gebiet Argentiniens. Nördlich davon, im Tal von Humahuaca leben die meisten Indios des Landes und ihre Kultur prägt die Region. Die Humahuaca zählt zum Weltkulturerbe und ist wirklich eine irre Landschaft. Über 2400 m hoch gelegen prägen irre Felsformationen mit Verwerfungen in allen Farben und unzählige Baumkakteen das Bild. Vereinzelt liegen Dörfer mit Indiomärkten auf den Hauptplätzen.

Ein zweiter Ausflug führte nach Cafayate, naben Mendoza der wichtigste Weinort des Landes. Natürlich gings auch in zwei Bodegas (und beide waren perfekt auf Touristen eingestellt). Der Weg führe durch eine gewaltige Schlucht mit irren Felsformationen, am beeindruckendsten dabei war das „Amphitheater“, eine natürlicher Zylinder im Fels, nur durch einen schmalen Spalt betretbar und hervorragender Akkustik.

Salta, Humahuaca und Cafayate

Einkaufen in Buenos Aires ist wirklich hart. Der Peso steht zum Euro im Verhältnis 4:1, das Angebot ist riesig und die Auswahl wird wirklich zur Qual. Eine Schnäppchen-Stadt ist nicht unbedingt, die ganz günstigen Sachen sind meist schiacher Ramsch. Doch zum Kampf mit sich selbst wirds in den „guten“ Einkaufslagen, in Palermo und den Galerias Pacifico. Es gibt einfach eine derartige Menge an coolen Sachen vor allem in den diversen Polo-Shops. British-Argentinisches Understatement vom Feinsten – „Polo-Lifestyle“  sagens dazu. In La Dolfina hätte die Kreditkarte beinahe zu glühen begonnen bevor die Selbstbesinnung wieder eintrat. Wozu brauch ich eigentlich Polo-outfit wenn ich gar net reiten kann? Und schon in der Tante Jolesch wird vom Soyka erzählt der eines Tages ins Cafe Herrenhaus im Reiter-Anzug kam und sein Erzfeind Alfred Polgar kommentierte diesen Auftritt mit den Worten „Ich hab zwar auch kein Pferd, aber SO kein Pferd wie der Soyka hab ich net“.

Und das derart Gesparte wird in Kühen angelegt…

Besonders schön an dieser Reise ist dass ich mal der Tourist sein kann (und nicht derjenige sein muss, der sich ausdenkt was man tun sollte damit ein Tourist herkommt). Das nutz ich natürlich nun weidlich aus und lege ein durch und durch touristisches Verhalten an den Tag:

a) Ich hab einen Guide gebucht:

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Nach jahrelangem Fremdenführer-Dasein wollte ich mal bei einem Stadtspaziergang zuhören und nicht selber reden (Ausserdem wollte ich wissen wie hier das Guide-Dasein so funktioniert, man kann ja nie wissen ob man nicht doch mal dableiben möchte). Ich hab daher bei Alan Patrick und seinen Buneostours einen City-Walk bestellt und es war ein Riesenspaß. Alan ist gebürtiger Engländer aus Southhampton und vor 3 Jahren nach BA abgehaut (Krise extrem: Exfreundin & Jobmisere zwangen zur Flucht) und hat sich seitdem als Englischlehrer und Guide durchgeschlagen. Inzwischen lebt er von letzterem ganz gut und baut seine Website permanent weiter aus. Ich kann jedem BA-Reisenden eine Tour sehr empfehlen, ist ein witziger Typ! Und man kommt an Orte die man selbst nicht finden würde wie z.B. auf den Turm des Palacio Barolo, einstmals das höchste Gebäude der südlichen Hemisphäre – mit unglaublicher Aussicht!

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b) 3-Tage durchorganisiertes Packageprogramm nach Salta & Jujuy

Morgen früh (sehr, sehr früh – um 06:30) fliegen wir in den Norden des Landes. Es geht nach Salta, die schönste Stadt Argentiniens (sagen zumindest alle). Alles perfekt durchorganisiert, wir werden am Flughafen abgeholt, ins Hotel Vizerey kutschiert und am Nachmittag ge-City-tourt. Am Freitag gehts ganztags in die Berge und am Samstag nach Jujuy (sprich Juhuiiii). Ich hab lange überlegt ob ich nach Mendoza in die Bodegas oder in den Norden des Landes fahren soll und mich dann für Salta enschieden. Dieser Teil Argentiniens ist am „südamerikanischsten“, es lebt dort noch eine relativ große indigene Minderheit und eine spekatkuläre Anden-Wüstenlandschaft umgibt Salta „La Linda“ (die Hübsche). Bin schon gespannt!
Ich hab eine Menge Voucher (die ich mal selber einlöse. Für mich! Nicht für eine Gruppe – ein ganz neues Gefühl), ich muss nix organisieren (kein Auto mieten, keine Diskussion mit dem Kosi führen ob wir Avis, Hertz oder sonst wen nehmen, kein Kartenlesen, kein Parkplatz suchen) sondern kann mich dem wohligen Gefühl der Passivität hingeben.

An der „Dienstleistungskette“ ist scho was dran….

Iguazu – die Bilder

Ich hab einige Fotos des Tripps zu den Wasserfällen von Iguazu in ein Flickrset hochgeladen. Wir – Anagh aus Indien, ich kenn ihn aus der Sprachschule, Kosi und ich – haben den ganzen Samstag im Nationalpark verbracht, es war fantastisch! Genial ist auch die Aufbereitung des Besuchs, man kann Paddelboot fahren (bzw. wird gepaddelt), man fährt durch den Dschungel und der Höhepunkt ist die Fahrt mit einem Schnellboot durch die Schlucht des Rio Iguazu zu den Fällen. Wir waren vorgewarnt und haben und sicherheitshalber gleich ausgezogen – im Rahmen des Schicklichen 😉 – und die Sachen in einem Plastiksack verstaut. Das war auch klug denn wir wurden patschnass! Nicht nur durch die Gischt, sondern wir sind sogar in eine Kaskade reingefahen.

Wer also nach Iguazu fährt unbedingt das „Grand Adventure“ mitmachen. Es zahlt sich wirklich aus!

 Meine Iguazu-Bilder

Iguazu

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Noch nie hat mich ein Naturschauspiel so beeindruckt wie die Wasserfälle von Iguazu. Ich war schlicht sprachlos im Angesicht dieser Urgewalt! Fast 30.000 m3 pro Sekunde fallen bis zu 80 m tief hinunter. Explosionsartig steigen Wassernebel wie eine Rauchschwade auf und schon von weitem sind die Fälle zu hören. Vor allem die Gargante del Diablo, der Teufelschlund – der Rio Iguazu ergiesst sich hier in eine hufeisenförmige Schlucht – ist unbeschreibbar!

 

Rund um die Fälle erstreckt sich ein weiter Regenwald. Die Stege, die zu den Fällen führen, werden von Riesenschmetterlingen umflattert und exotische Tiere kreuchen und fleuchen herum. Ich hab eine Tarantel, eine Krokodil, Wasserschildkröten und unzählige Nasenbären und wilde Meerschweinchen gesehen. Von der Pflanzenwelt ganz zu schweigen.

 

Natürlich hab ich unzählige Fotos gemacht und ein paar Videos gedreht, ich werde aber erst morgen dazu kommen diese hochzuladen – bitte um etwas Geduld.

Raus aus der Stadt!!!

Heute war echt ein harter Tag – wir sind stundenlang durch BA gestapft um die Reise nach Iguazu zu organisieren. Von Reisebüro zu Reisebüro, von Fluglinie zu Regionsinfo, es war gar nicht so einfach. Vor allem Aussagen wie „für die Bestätigung der Flugtickets müssen sie etwas warten“ „Wie lange?“ „Ca. 4 Stunden“ und ähnliches machten den Tag nicht gerade einfach.  Auch die Bitte nur ein Hotel zu reservieren wurde von einer Reisebüroangestellten nicht gerade geschäftsfördernd abgewiesen. „Ich kann ihnen kein Hotel reservieren. Es gibt kein freies Hotel in Iguazu. Aber fahren sie hin, sie finden auf jeden Fall etwas.“ ??????? – dachten wir uns alle. Ach ja, wir sind Anagh aus Indien, Kosi und ich.

Schliesslich landeten wir bei Tangol-Reisen, kompetent, einfach und sogar relativ rasch (innerhalb von 40 minuten) hatten wir Flug, Hotel und alles weitere erledigt.

Morgen früh (um 7:50 genau) gehts zu den Wasserfällen und am Montag um 13:00 zurück (Kosi will ausgedehnt frühstücken). Und Fotos von Iguazu gibt´s dann auch (falls mir der Kamera weder geklaut wird bzw. in den Parana fällt).